STAATSWESEN
ENERGIE
ENERGIE
ENERGIE
BERUFSBILDUNG
BERUFSBILDUNG
Arbeitsmarkt
Die Ursachen für die Arbeitsmarktknappheit sind vielschichtig. Der Renteneintritt der Babyboomer-Generation, ein Defizit an Nachwuchskräften, frühe Eintritte in die Rente und eine hohe Teilzeitquote treffen auf eine Wirtschaft, die nach Wachstum strebt. Die Vorstellung nach weniger Arbeit bei vollem Lohn mag verlockend klingen, setzt aber letztlich den Wohlstand aufs Spiel, der über Jahrzehnte hart erarbeitetet wurde. Angesichts wachsender Kosten für Soziales, Bildung und Gesundheit und gleichzeitigem Fachkräftemangel bedarf es einer Arbeitsmarktpolitik, die nicht nur fördert, sondern auch fordert. Nur so kann das aktuelle staatliche Leistungsniveau gesichert werden.
Um dieser problematischen Entwicklung entgegen-zuwirken, müssen wir den limitierenden Faktor Arbeit gezielt angehen. Zunächst gilt es, das vorhandene inländische Arbeitskräftepotenzial besser zu nutzen. Wer arbeitsfähig ist, sollte seinen Beitrag leisten. Hier müssen steuerliche Anreize geschaffen werden, um Vollzeitarbeit attraktiver zu machen. Dies gilt auch für Eltern: Kinderbetreuung darf nicht dazu führen, dass Zusatzeinkommen vollständig aufgezehrt wird. Auch eine gezielte Zuwanderung von Fachkräften – auch aus Drittstaaten – ist notwendig. Eine Einwan-derungspolitik, die qualifizierte Arbeitskräfte anzieht und ihre schnelle Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht, muss ein zentraler Baustein der Lösung sein.
Das Prinzip der Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit ist weiterhin grundlegend. Es stellt sicher, dass diejenigen, die mehr verdienen, stärker zur Finanzierung des Staates beitragen. Angesichts des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels und der stark wachsenden Kosten in Bereichen wie Soziales, Bildung und Gesundheit reicht dieses Prinzip jedoch nicht mehr aus. Um das Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen, muss auch die potenzielle wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stärker in den Blick genommen werden.
Der Fachkräftemangel zwingt uns, neue Wege zu gehen und bisherige Strukturen zu hinterfragen. Menschen müssen motiviert und befähigt werden, länger im Erwerbsleben zu bleiben und ihren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Es führt kein Weg daran vorbei, dass Menschen länger arbeiten müssen, um Renten und soziale Sicherheit auf einem hohen Stand zu gewährleisten.
Es sollte jedem klar sein: Einkommen steigen mit persönlicher Leistung und der Bereitschaft, mehr zu tun als andere. Wohlstand ohne Anstrengung ist eine Illusion – für das Individuum genauso wie für die Gesellschaft. Unterschiedliche Lebensentwürfe haben ihren Platz, doch sie haben ihren Preis.
![Woertz.jpg](https://static.wixstatic.com/media/151407_6491a65eecb04f56bd9eaa9bc14773a1~mv2.jpg/v1/crop/x_310,y_0,w_1190,h_1333/fill/w_375,h_420,al_c,q_80,usm_0.66_1.00_0.01,enc_avif,quality_auto/Woertz.jpg)
Interview mit Carole Woertz und Dr. Tamas Onodi
Woertz AG
Die 1928 gegründete Woertz AG mit Hauptsitz in Muttenz ist ein Schweizer Familienunternehmen und führender Hersteller von Systemlösungen für Elektroinstallationen. Zu den Kernkompetenzen zählen Kabelführungssysteme, Verbindungstechnik sowie Lösungen für E-Mobility, Gebäudeautomation und Brandsicherheit. Mit rund 250 Mitarbeitenden produziert Woertz zu 100 Prozent in der Schweiz. Das Unternehmen ist ISO-zertifiziert und inter-national in über 20 Ländern vertreten, mit eigenen Vertriebs-organisationen in Deutschland und den USA.
Formulierte Gesetzesinitiative
Volle steuerliche Anrechnung der Kosten für die Kinderbetreuung
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Viele Eltern, insbesondere Mütter, möchten nach der Geburt eines Kindes wieder ins Berufsleben einsteigen, stehen jedoch vor hohen Kosten für die Kinderbetreuung. Diese Belastung macht den Wiedereinstieg oftmals unattraktiv. Was fehlt, sind steuerliche Anreize, damit Eltern schneller wieder arbeiten können – was auch dem Arbeitsmarkt zugutekommt.
Formulierte Gesetzesinitiative
Mehr arbeiten muss sich lohnen – Erhöhung des steuerlichen Doppelverdiener- abzugs
Mit den aktuellen steuerlichen Anreizen erzielen Paare mit reduzierten Arbeitszeiten nur geringfügig weniger Nettoeinkommen als bei voller Erwerbstätigkeit. Im Kanton Basel-Landschaft liegt der steuer- liche Abzug für Doppelverdiener im schweizweiten Vergleich zu tief. Das macht es für viele Paare unattraktiv, ein höheres Arbeitspensum zu wählen, da der zusätzliche Verdienst durch höhere Steuern praktisch verpufft. Mit der Erhöhung des Doppelverdienerabzugs werden die richtigen Anreize geschaffen, um zahlreiche qualifizierte Personen zu höheren Arbeitspensen zu bewegen.
Formulierte Verfassungsinitiative
Fachkräfte aus Drittstaaten: Bedarfsgerechte Zuwanderung ermöglichen
Viele Unternehmen kämpfen damit, offene Stellen nicht besetzen zu können. Besonders das Baselbiet als Grenzregion mit zahlreichen internationalen Unternehmen ist auf eine erhebliche Anzahl qualifizierter Arbeitskräfte – auch aus Drittstaaten – angewiesen. Probleme in der Rekrutierung bremsen nicht nur das Wachstum der Unternehmen, sondern schwächen auch die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts.
Nichtformulierte Initiative
Fachkräftemangel bekämpfen – Förderung von Vollzeitarbeit
Immer weniger Arbeitstätige finanzieren mit ihren Lohnprozenten die Renten und andere Sozialleistungen. Der Trend zur Teilzeitarbeit verschärft das Problem. Es braucht eine aktive Förderung der Vollzeitarbeit, indem das kantonale Steuerrecht entsprechende Anreize setzt und Fehlanreize für Teilzeitarbeit vermeidet.
Formulierte Verfassungsinitiative
Arbeiten im Rentenalter soll sich lohnen
Unternehmen bekunden grosse Mühe, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, was das Wachstum hemmt und langfristig den Wohlstand gefährdet. Gleichzeitig wären viele Menschen nicht abgeneigt, freiwillig über das Rentenalter hinaus zu arbeiten. Diese sollen mit den nötigen Anreizen motiviert werden, ihre Arbeitskraft, ihre Erfahrung und ihr Fachwissen ein paar Jahre länger zur Verfügung zu stellen.
Arbeitsmarktpolitik: Arbeit fördern – aber auch fordern
Der Arbeits- und Fachkräftemangel hat sich zu einer echten Bremse für die wirtschaftliche Entwicklung im Baselbiet entwickelt. Unternehmen quer durch alle Branchen kämpfen um Mitarbeitende, während demografische Veränderungen und ein Wandel in der Arbeitskultur die Situation weiter verschärfen. Immer weniger Menschen arbeiten, gleichzeitig steigen die Ansprüche an die soziale Absicherung und damit auch die Kosten. Das geht auf Dauer nicht gut.
![Unterschriftenbogen2.png](https://static.wixstatic.com/media/151407_6eade1dcb4c249a0919d21ca61e1d559~mv2.png/v1/fill/w_720,h_438,al_c,lg_1,q_85,enc_avif,quality_auto/151407_6eade1dcb4c249a0919d21ca61e1d559~mv2.png)